Rhetorik-Kurs hospitiert im Landtag
Die Exkursion zum Landtag nach Düsseldorf gehört zum festen Programm des Projektkurses Rhetorik am Städtischen Gymnasium Hückelhoven. Lehrer Guido Rütten hatte auch in diesem Jahr den Kontakt zum Landtagsabgeordneten Thomas Schnelle aus Hückelhoven hergestellt, der selbst Schüler des Gymnasiums war.
Nach einer Einführung in die Zusammensetzung und die Arbeit des Parlaments durch einen Referenten des Landtags ging es für die Schüler auf die Besuchertribüne des Plenarsaals. Dort verfolgten die Schülerinnen und Schüler des Oberstufenkurses über eine Stunde lang die laufende Debatte. Auf der Tagesordnung standen zwei Themen, die für Kursteilnehmer durchaus von Interesse waren: „Nordrhein-Westfalen als Energie- und Industrieland sichern“ und „Stalking als neuen Straftatbestand ernst nehmen – Opferschutz durch Implementierung adäquater Hilfsangebote.“
Aufmerksam beobachten die Schülerinnen und Schüler die Redeweise und die Argumentation der Redner der verschiedenen Fraktionen. Interessant war aber auch der Blick auf die Sitze im Plenarsaal, die nur zum Teil besetzt waren und auf denen die Abgeordneten zuhörten, lasen oder mit Geräten arbeiteten.
Erstaunt waren die Schülerinnen und Schüler auch darüber, dass der Antrag zum Thema Stalking von der Fraktion der AfD eingebracht worden war. Im anschließenden Gespräch mit MdL Thomas Schnelle erfuhren die Schüler dann, dass es in der Fraktion der AfD durchaus Vertreter gebe, die inhaltlich seriös und fachlich qualifiziert arbeiteten, doch insgesamt seien die Äußerungen dieser Partei immer wieder problematisch, so dass eine Zusammenarbeit nicht möglich sei.
Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern beantwortete Thomas Schnelle die vorbereiteten Fragen ausführlich und überzeugend. In der Gesprächsrunde ging es um Themen wie Europa, Nationalismus, Brexit, Flüchtlingspolitik, innere Sicherheit, Wahlbeteiligung und Probleme der Demokratie. Die Projektschüler attestierten dem Abgeordneten abschließend, dass seine Antworten in hohem Maße überzeugend und vertrauenswürdig gewesen seien.
Auf der Rückfahrt nach Hückelhoven diskutierten die Schüler ihre Eindrücke noch ausführlich. Besonders beeindruckt waren sie von der sachlichen Qualität der Reden und Debatten sowie von der umfassenden Themenkenntnis, die ihr Abgeordneter Thomas Schnelle unter Beweis gestellt hatte. Die Teilnehmer des Rhetorik-Kurses nahmen vor allem die Erkenntnis mit, dass die Mitglieder des Landtages sich offensichtlich sehr intensiv in die Themen eingearbeitet hatten, sonst könnten sie nicht so frei und auch emotional in den Debatten reden.
Mit diesem Eindruck setzen die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit im Projektkurs Rhetorik nun fort. Als nächstes steht die Teilnahme am Wettbewerb Jugend debattiert an und im Februar folgt ein Gesprächsabend mit der Europaabgeordneten Sabine Verheyen im Städtischen Gymnasium an.