Geschichte im hautnahen Gespräch

Mit einem Kinofilm, der auf einer wahre Begebenheit resultiert,  von Lars Kraume aus dem Jahr 2018 über das Leben von Jugendlichen in der DDR wurden die vier neunten Klassen des Gymnasiums am 2.Juli 2019 bei einer Sonderveranstaltung der Fachschaft Geschichte  in die DDR der 1950er versetzt. In dem Film wird geschildert, wie aus einem Dumme-Jungen-Streich in der Abschlussklasse einer Oberschule in Eisenhüttenstadt (eine Schweigeminuten für die Widerstandskämpfer des Ungarnaufstandes einzulegen) letztendlich eine Staatsaffäre und die gesamte Klasse vom Abitur ausgeschlossen wird. Die Alltagswirklichkeit in der DDR wird an vielen kleinen Details – von den Grußformeln bis zu den Uniformen der FDJ, der DDR-Jugendorganisation  – peinlich genau geschildert. Für die Neuntklässler ein z.T. unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte. 

Im Anschluss berichtete der Zeitzeuge Andreas Herzog aus Düsseldorf über seine Schulzeit in Sachsen und  seine spätere Inhaftierung wegen versuchten Grenzübertritts. Herzog war mehr als fünf Jahre Häftling in den Stasi-Gefängnissen von Hohenschönhausen (Berlin) und Bautzen. Obwohl sehr sachlich im Ton vermochte der Zeitzeuge die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann zu ziehen. Anhand seiner eigenen Schulzeugnisse erläuterte Herzog, wie stark die politische Einstellung von Jugendlichen und ihren Eltern in der DDR-Zeit die schulische Laufbahn beeinflusst hat. Nicht allen Hückelhovener Jugendlichen war die Bedeutung der Jugendweihe bekannt. Interesse und Anteilnahme der Zuhörerschaft wurden durch die zahlreichen Nachfragen zu Herzogs Zeit im Gefängnis und den Mühen des Einlebens in Westdeutschland  ab Mitte der 1980er klar. 

Die lokalen Zeitungen berichteten über die Veranstaltung:

https://rp-online.de/nrw/staedte/hueckelhoven/hueckelhoven-ddr-zeitzeuge-zu-gast-am-gymnasium_aid-39718713 (4.7.2019)